Erschwert werde das Bauen und Planen allerdings durch fehlendes Personal in den Bauämtern. Nach IG BAU-Angaben sank die Zahl der Beschäftigten in den Baubehörden in Bayern zwischen 1995 und 2010 um 24 Prozent - zwischen 2011 und 2016 stieg sie daraufhin lediglich um 5 Prozent. Das hat eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden. Ihr zufolge kamen auf 1000 Einwohner in Bayern zuletzt lediglich rund 0,7 Vollzeit-Beschäftigte in den Bauverwaltungen. "Der jahrelange Personalabbau in den Ämtern rächt sich in Zeiten einer anziehenden Baukonjunktur besonders", so Müller. Engpässe bei der Planung und Genehmigung führten dazu, dass wichtige Bauprojekte verschleppt würden. Das betreffe auch die kommunale Infrastruktur - wie den Bau von Schulen, Straßen und Krankenhäusern. Laut DIW geben Städte und Gemeinden im Schnitt 85 Prozent ihrer Investitionen für Bauten aus.
"Mangelnde Planungskapazitäten haben enorme Auswirkungen auf das Bauen vor Ort", so Müller. Deshalb sei ein Großteil der Kämmerer auch weiterhin skeptisch, was den Abbau des Investitionsrückstands angehe. Nach einer Umfrage des aktuellen KfW-Kommunalpanels rechnen nur 32 Prozent der Kämmerer damit, den Rückstand bei der Verkehrsinfrastruktur in den nächsten fünf Jahren verringern zu können - trotz einer guten finanziellen Entwicklung in den meisten Kommunen. 68 Prozent erwarten, dass der Investitionsstau gleich bleibt oder anwächst.